Jakobschafe

Das Jakobschaf

Das Jakobschaf ist ein sehr altes Schaf und hat seinen Namen von Jakob, der aus der Herde Labans die gefleckten Tiere bekam (1. Buch Moses, Kap. 30, Vers 32). Bereits vor 4000 Jahren soll es in China und Persien dem heutigen Jakobschaf ähnliche Schafe gegeben haben. Englische Gemälde aus dem späten 18. Jahrhundert zeigen bereits das heutige Jakobschaf, ebenso Fotos aus England von ca. 1900. In einem Schriftwechsel wird 1913 von Jacob's Flock, einer Herde von Jacob's Schafen gesprochen. 1969 wurde in England die JacobSheepSociety gegründet, die heute ca. 750 Mitglieder hat. In Deutschland gab es Ende 2005 24 eingetragene Zuchten mit ca. 240 Herdbuchschafen und 40 Zuchtböcken. Seit 1996 gibt es die Interessengemeinschaft der Jakobzüchter, die sich jährlich zum gemeinsamen Informationsaustausch trifft und 2006 eine Lehrfahrt nach England durchgeführt hat.

Das Jakobschaf beeindruckt bereits beim ersten Blick durch seine äußere Erscheinung: Die Hörner, das gefleckte Fell und das selbstbewußte Auftreten der Schafe.

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Beide Geschlechter haben zwei oder vier Hörner, in Ausnahmen bis zu sechs, die bei den Böcken deutlich stärker ausgeprägt sind und ihnen ein imposantes Aussehen verleihen. Bereits kurz nach der Geburt ist erkennbar, ob es ein zwei oder vierhorn Lamm ist. Sind die Hörner der Lämmer noch sehr weich und können leicht abbrechen, werden sie mit zunehmendem Alter der Tiere stabiler. Im Konkurrenzkampf der Böcke kann schon mal ein Horn verloren gehen.

Das Fell ist weißgrundig mit braunen oder schwarzen Flecken, in seltenen Fällen mit einem Farbstich, der im Englischen mit lilac beschrieben ist. Die Wolle ist sehr gut zum Spinnen geeignet. Durch entsprechende Sortierung können Farbtöne von weiß über braun bis hell- oder dunkelgrau zusammengestellt werden. Auch zum Färben und Filzen ist die Wolle geeignet.

Die Böcke sind mit zwei bis drei Jahren ausgewachsen. Die Brunst der Jakobschafe ist saisonal und eine Erstzulassung mit sieben bis neun Monaten möglich. Für die Entwicklung der Tiere ist es jedoch besser, wenn sie erst später zugelassen werden. Während die erste Ablammung meist nur ein Lamm bringt, sind später Zwillingsgeburten normal und Drillinge nicht ungewöhnlich. Die Schafe haben einen ausgeprägten Mutterinstinkt.

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Jakobschafe sind eine genügsame und robuste Landschafrasse. Auf schweren Böden neigen sie zur Verfettung und erreichen Gewichte, die bei Landschafen nicht erwünscht sind (s. Rassestandard). Sie haben mageres, sehr schmackhaftes Fleisch, es ist dem Wildbret ähnlich.